Seit dem letzten Jahr bietet die spanische Bahngesellschaft RENFE einen Nahverkehrs-Pass an, mit dem man 16 mal kostenlos im städtischen Raum seiner Wahl Zug fahren kann. Perfekt für Städtetrips, bei denen man nicht nur innerhalb der Stadt schnell von A nach B kommen möchte, sondern sich auch für das Umland kennenlernen möchte. Mit dem Cercanías-Pass gibt es im Raum Madrid südlich, nördlich und auch östlich einiges zu entdecken. In diesem Artikel habe ich dir 4 Orte im Umland von Madrid zusammengestellt, die definitiv einen Besuch wert sind.
Die Geburtsstadt von Miguel de Cervantes: Alcalá de Henares
Alcalá de Henares ist eine Kleinstadt, die du auf einer Reise nach Madrid definitiv besuchen sollest. Hier wurde 1499 eine der bedeutendsten Universitäten Europas gegründet, sicherlich auch aufgrund ihrer lange zurückreichenden Geschichte, die durch die Römer, Araber, Juden und Christen geprägt wurde. Sie ist die Geburtsstadt einer der größten Schriftsteller der Welt, Miguel de Cervantes, der den Weltklassiker Don Quijote verfasste. Und seit 1998 zählt Alcalá de Henares mit seinen mittelalterlichen Plätzen und römischen Ruinen zum UNESCO-Weltkulturerbe. Vom Herzen Madrids aus bist du in einer Stunde mitten im wunderschönen Alcalá de Henares. Die Nahverkehrslinie C7 bringt direkt in die altertümliche Stadt. Brauchst du noch mehr Gründe, weshalb du Alcalá kennenlernen solltest?
Zum größten Renaissancebau der Welt: El Escorial
Warum in der schmutzigen und überfüllten Großstadt leben, wenn man doch eine so wunderschöne Natur und frische Luft vor der Tür hat, dachte sich sicherlich König Philipp II. als er 1563 die Palast- und Klosteranlage von San Lorenzo El Escorial in Auftrag gab. Bis 1584 wurden Granitblöcke aus der Sierra de Guadarrama nach den Plänen von Juan Bautista de Toledo, einem Schüler von Michelangelo, aufeinander geschichtet. Herausgekommen ist dabei der größte Renaissancebau der Welt, der seit 1984 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Und auch der Ort San Lorenzo El Escorial um das mächtige Kloster, den du mit dem Nahverkehrszug C3-a problemlos erreichst, lohnt sich: Kleine Gassen, alte Plätze und nette Cafés und Restaurants laden zum Verweilen ein.
Ab in den Nationalpark: Mit dem Zug nach Cercedilla
Der Nationalpark Sierra de Guadarrama liegt direkt vor den Toren der spanischen Hauptstadt und bietet neben wunderschönen Wanderwegen, Wäldern und beeindruckenden Steinformationen auch bis zu über 2000 Meter hohe Berge. Das Dorf Cercedilla liegt bereits mitten im Nationalpark und ist deshalb der ideale Ausgangspunkt für eine Wanderung. Aber auch der Ort selbst mit seinem Skimuseum und den kleinen aus dicken grauen Steinen gemauerten Häusern ist einen Besuch wert. Du erreichst den kleinen Bergort mit dem Nahverkehrslinie C8. Toll ist auch der Zug, der von Cercedilla bis hoch auf den Berg zum Puerto de Cotos führt. Von hier aus kann man den höchsten Berg der Sierra, den Peñalara (2430 m) besteigen. Steig hierfür einfach in Cercedilla um in die Nahverkehrslinie C9.
Sommerlich Royal: Die ehemalige Residenz der spanischen Könige in Aranjuez
Überall da, wo es schön ist, sind oder waren einmal die spanischen Könige zugegen. Es verwundert also nicht, dass sich südlich von Madrid in der Kleinstadt Aranjuez die ehemalige Sommerresidenz der Königsfamilie befindet und der Ort ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe gezählt wird. Direkt am Fluss Tajo gelegen, kannst du dir hier herrlich grüne Gärten ansehen, auf einem Boot den Tajo kennenlernen, historische Obst- und Gemüsegärten anschauen oder alte Bodegas besuchen. Falls du mal im Oktober in der Nähe sein solltest, lohnt sich der Besuch in Aranjuez noch mehr. Denn in diesem Monat findet das alljährliche Heißluftballonfest statt. Ein magisches Spektakel. Nach Aranjuez kommst du vom Madrider Hauptbahnhof Atocha aus mit der Nahverkehrslinie C3.