Wenn es zwei Zutaten gibt, die aus der spanischen Küche nicht wegzudenken sind, dann sind das Olivenöl und Knoblauch. Ersteres wird sogar in sämtlichen Kuchen und in vielen Desserts verwendet. Beide zusammen mit ein wenig Salz und Zitronensaft werden sie zu der wohl bekanntesten, leckersten und einfachsten Soße der mediterranen Küche: Aioli.
Sie wird zu Fleisch, Fisch, Meeresfrüchten, Gemüse und sogar Reisgerichten wie der schwarzen Paella gereicht, doch den Ursprung der mediterranen Geheimwaffe kennt kaum jemand. Aioli bedeutet auf valencianisch „Knoblauch und Öl“ und wird längst in ganz Spanien und auch darüber hinaus gegessen. Typisch allerdings ist die Soße für Aragonien, Katalonien, die Autonome Gemeinde Valencia, die Balearen, Murcia und Andalusien.
Erfunden wurde Aioli nicht in Spanien. Schon im Alten Ägypten wurde die Mischung aus Öl und Knoblauch mit anderen Gewürzen zubereitet, um den Gerichten mehr Geschmack zu verleihen. Deshalb gilt sie als die älteste Soße der Welt. Zu Zeiten des Römischen Reiches breitete sich das Rezept dann bis auf die Iberische Halbinsel aus.
Heute ist die Art wie Aioli in Spanien zubereitet wird einzigartig. Nirgendwo sonst ist die Soße so cremig. Das liegt nicht nur an dem kräftigen Arm des Kochs. Jene Zutat, die das spanische Aioli seine Konsistenz verleiht, ist das frische Ei.
Traditionell wird der Knoblauch zuerst in einem Mörser zerstoßen, bevor dann vorsichtig das Olivenöl hinzugefügt und in kreisenden Bewegungen untergerührt wird. Danach wird nur noch ein wenig Salz und Zitronensaft hinzugefügt, um die perfekte Konsistenz und Geschmack zu erreichen.
Wer sich das halbstündige Rühren sparen möchte, bereitet das Aioli am besten nach dem heute am weitesten verbreiteten Rezept zu:
Aioli
Zutaten
- 200 ml Olivenöl (Sonnenblumenöl funktioniert auch, besonders, wenn man sonst nur ein sehr kräftiges Olivenöl zuhause hat)
- 2-3 Knoblauchzehen
- 1 Ei
- Salz
1. Das Öl wird in ein hohes Gefäß gefüllt. Der Knoblauch wird fein gehackt und zum Öl hinzugefügt.
2. Das Ei wird ebenfalls dazugegeben. Wichtig ist, dass das Ei nicht frisch aus dem Kühlschrank kommt, sondern Raumtemperatur hat.
3. Alles wird mit einem Pürierstab auf niedrigster Stufe langsam vermischt. Zuerst sollte der Stab auf dem Boden des Gefäßes ruhen und erst, nachdem sich die Flüssigkeit langsam weiß färbt und cremig wird, angehoben werden.
4. Zum Schluss wird das Aioli mit ein wenig Salz abgeschmeckt.
Achtung: Da Aioli rohes Ei enthält, sollte es erst direkt vorm Essen zubereitet und danach im Kühlschrank aufbewahrt werden. Die Soße hält sich maximal zwei Tage.