Die scharfe Soße Mojo rojo ist von den kanarischen Inseln nicht wegzudenken. Wer schon mal auf Teneriffa oder Gran Canaria war, der kennt den Dip, der am liebsten zu Papas Arrugadas gegessen wird. Die Schrumpelkartoffeln, die in reichlich Salzwasser gegart werden und dadurch eine runzlige, weiße Haut bekommen, gibt es auf den Kanaren zu fast jedem Hauptgericht und werden dabei zusammen mit Mojo rojo (roter Soße) und Mojo verde (grüne Soße) gereicht. Während letztere durch Koriander, Petersilie und Paprika ihre grüne Farbe bekommt, geht es bei Mojo rojo mit Chili und roter Paprika schärfer zu. Gemeinsam geben sie den aromatischen Kartoffeln den letzten Schliff.
Rezept Mojo rojo - die beliebte Soße der Kanaren
Flüssiges Mojo rojo mit Paprika und Chili
Der leckere Dip der kanarischen Inseln braucht nur wenig Zutaten, weshalb die Herstellung sehr schnell und einfach ist. Üblicherweise wird Mojo rojo oder auch Mojo picón oder Mojo picante genannt, in einem Mörser zubereitet, um die Vitamine der einzelnen Zutaten zu erhalten. Schneller geht es natürlich mit dem Pürierstab. Für die rote Soße der Kanaren werden mehrere Knoblauchzehen, zwei Chilis, ein wenig Paprikapulver und Kümmel mit Essig, Olivenöl und Salz vermengt und gründlich zerstoßen bzw. püriert. Idealerweise hat das Mojo rojo dann eine relativ flüssige Konsistenz und kann mit einem Löffel bequem über Kartoffeln und Fleisch gegeben werden.
Die Ursprünge des Mojo rojo
Die rote Soße der Kanaren ist ein altes Rezept und wird in fast jeder Familie ein klein wenig anders zubereitet. Woher der pikante Dip kommt, ist nicht geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass das Wort Mojo vom portugiesischen Wort molho abstammt, was auf Deutsch Soße bedeutet. Deshalb werden die Ursprünge dieses Rezepts mit jener Zeit in Verbindung gebracht, als die kanarischen Inseln für den internationalen Handel relevant wurden. Sie besaßen die ideale geographische Lage, um hier Waren abzuladen und wieder abzuholen. So sollen einige der Zutaten des Mojo, wie Chili, auf die Inseln gelangt sein.
Welche Art von Chilis eignen sich für den kanarischen Dip?
Traditionell werden für das Mojo rojo Pimienta picona oder Pimienta de puta madre verwendet, zwei scharfe Paprikaarten, die von den Kanaren kommen. Vor allem in getrockneter Form kannst du die Pfefferarten online kaufen. Zur Verarbeitung müssen sie lediglich vorher in ein wenig lauwarmem Wasser eingeweicht werden. Alternativ kannst du für das Mojo rojo Rezept aber auch die relativ milden Cayenne Chilis verwenden. Es gibt sie in jedem gut sortierten Supermarkt.
Welcher Essig eignet sich am besten für die rote Soße?
Traditionell wird meistens Weißweinessig für Mojo rojo verwendet. Solltest du den nicht zuhause haben, kannst du auch Apfelessig nutzen oder wie ich Sherryessig.
Das beste Mojo rojo La Gomeras
Auch wenn Mojo rojo schnell zubereitet ist, gibt es längst fertiges Mojo, das man im Supermarkt oder auch in kleinen Läden auf La Gomera kaufen kann. El Masapé ist eine Marke von der zweitkleinsten kanarischen Insel, die sämtliche Spezialitäten abgepackt verkauft. Ich persönlich allerdings, habe während der Zeit auf La Gomera mein Mojo zusammen mit der Käsepastete Almogrote bei der alten Dame Efigenia im Restaurant Casa Efigenia in Las Hayas gekauft. Zwar ist es teurer als das aus dem Supermarkt, dafür aber auch um Längen leckerer. Ausgewählt werden kann zwischen scharfem Mojo (Mojo picón) und sanftem Mojo (Mojo suave), dass ausschließlich mit üblicher Paprika hergestellt wird.
Das Video zum Rezept
Rezept Mojo rojo
Zutaten
- 5 Knoblauchzehen
- 2 Cayenne Chilis oder Pimienta Picona
- 1 halbe Pepperoni
- 1 TL gemahlener Kümmel
- 1 TL süßes Paprikapulver
- 20 ml Essig
- 150 ml natives Olivenöl
- Salz nach Geschmack
1. Schritt: Chilis waschen und klein schneiden
Zuallererst werden die Chilis gewaschen und vom Strunk sowie von ihren Kernen befreit. Schneide sie danach in mehrere große Stücke, damit sie problemlos in den Mörser passen.
2. Schritt: Knoblauch häuten und grob schneiden
Als nächstes werden die 4 Knoblauchzehen gehäutet und ebenfalls in mehrere Stücke geschnitten, um das Mörsern anschließend zu erleichtern.
3. Schritt: Trockene Zutaten mörsern
Gebe nun die Knoblauchzehen, die Chilis, die halbe Pepperoni sowie den TL Kümmel in den Mörser und verarbeite alles zu einer homogenen Masse. Solltest du einmal gekauftes Mojo rojo gegessen haben, erwarte nicht die selbe Konsistenz. Bei industriell hergestelltem Mojo wird für gewöhnlich Verdickungsmittel hinzugefügt, um die Soße fester werden zu lassen.
4. Schritt: Paprikapulver und flüssige Zutaten einarbeiten
Jetzt kannst du in die Masse zuerst den TL Paprikapulver einarbeiten und danach vorsichtig in mehreren Schritten das Olivenöl und den Essig hinzufügen. Gieße die flüssigen Zutaten nicht auf einmal hinzu, damit du sie besser in die Soße einarbeiten kannst.
5. Schritt: Abschmecken
Zum Schluss probiere das Mojo rojo und salze es nach Bedarf. Sollte der Dip zu fest sein, kannst du ein wenig Wasser oder Olivenöl hinzufügen.
Mojo rojo mit dem Pürierstab zubereiten
Solange du es keinem Kanarier verrätst, kannst du das Mojo rojo auch mit dem Pürierstab zubereiten. Dafür musst du lediglich alle Zutaten in ein hohes Gefäß geben und mit dem Pürierstab zerkleinern. Dann noch abschmecken, fertig.
Wie kann man Mojo rojo aufbewahren und wie lange ist es haltbar?
Am besten füllst du das Mojo rojo nach der Zubereitung in ein sauberes Glas mit Deckel. Darin kannst du es problemlos für mehrere Monate im Kühlschrank aufbewahren.
Was passt gut zu Mojo rojo?
Wie gesagt, traditionell wird Mojo rojo zu den Schrumpelkartoffeln Papas Arrugadas gereicht. Aber auch zu Fleisch passt die Soße hervorragend. Mein Mann ist das Mojo jetzt seit Tagen einfach zu Brot, scheint auch sehr gut zu schmecken. Und jetzt wo die gemütlichere Zeit des Jahres beginnt und Raclette wieder modern ist, kannst du Mojo rojo auch einfach als Dip zu Gemüse, Fleisch und Co. reichen. Zu Kartoffelspalten schmeckt es bestimmt auch hervorragend. Wenn ihr es ausprobiert, schreibt es mir mal in die Kommentare.
Varianten des Mojo rojo
Natürlich gibt es von dem Rezept Mojo rojo unzählige Varianten. Du kannst zum Beispiel ein wenig geröstetes Brot zur Soße hinzufügen, um sie sämiger zu machen. Dafür kannst du drei Scheiben Brot in Würfel schneiden und in einer Pfanne mit ein wenig Olivenöl rösten. Danach fügst das Brot zusammen mit dem überschüssigen Olivenöl aus der Pfanne in Schritt 3 zum Mojo dazu. Solltest du von scharfem Essen nicht so begeistert sein, kannst du statt Chilis auch eine normale kleine Paprika verwenden.
2 Antworten
Wie gross sind denn die Chilis und Knoblauchzehen? Die Menge an Knoblauchzehen ist auch spannend. Bei 170ml Öl + Essig gehe ich davon aus, dass es eher eine Brühe wird.
Die Chilis sind ungefähr Fingerlang und bei den Knoblauchzehen nehme ich eher kleine. Es ist relativ flüssig, nicht so fest wie das Mojo, was man fertig im Glas kaufen kann, hat aber eine überraschend dickflüssige Konsistenz. Hast du das Rezept getestet?