La Gomera

Hier wird eine einzigartige Pfeifsprache gesprochen – El Silbo

Vor La Gomera gibt es unzählige Wal- und Delfinarten

Auf La Gomera befindet sich einer der ältesten Wälder Europas – der Lorbeerwald

Knapp 22.000 Einwohner

Die Insel des immerwährenden Frühlings, das Paradies Europas – so wird die La Gomera gerne genannt. Selbst die Spanier, die ja nun wirklich an warme Temperaturen und abwechslungsreiche Landschaften gewöhnt sind, bekommen leuchtende Augen, wenn man die zweitkleinste der kanarischen Inseln erwähnt. Ich finde, die kleine Vulkaninsel im Atlantik zwischen El Hierro und dem afrikanischen Festland hat die Spitznamen verdient. Es gibt kaum einen Ort, der auf so wenig Raum so viel zu bieten hat wie La Gomera.

Ein halbes Jahr habe ich während meines Studiums im Westen der Insel, im Valle Gran Rey, gelebt und ein Stück weit den Alltag eines Gomeros genossen. Unter der Woche habe ich Whalewatching-Ausfahrten und ganze Urlaube für Deutsche organisiert, zwischendurch am Strand gelegen und die Siesta für mich entdeckt. Am Wochenende habe ich dann mal den Guagua (wie man den Bus auf La Gomera nennt) genommen, mal den Daumen raus gehalten, um auch wirklich jeden einzelnen Wanderweg der Insel zu entdecken. Ich glaube, nach den 6 Monaten kannte ich fast jeden Stein auf La Gomera.

Deshalb liegt mir dieser kleine Guide für La Gomera besonders am Herzen. Irgendwas von mir ist dort geblieben, zwischen den Feigenbäumen, den Delfinen und dem süßen Hippieleben.

Die kanarische Insel La Gomera

Wie du auf die zweitkleinste kanarische Insel kommst

Nach La Gomera gibt es keine direkte Flugverbindung von Deutschland aus. Einerseits vielleicht unpraktisch, schließlich muss man bis nach Teneriffa Süd fliegen, dann den öffentlichen Bus oder ein Taxi bis zum Hafen von Los Cristianos nehmen und dort auf die Fähre nach La Gomera steigen. Andererseits heißt das aber auch, dass sich niemand wegen günstiger Flugpreise oder angenehmer Anreise auf die Insel verirrt. La Gomera ist kein Ziel des Massentourismus und man bemüht sich auf der kanarischen Insel, dass das auch in Zukunft so bleibt.

  • Flug bis nach Teneriffa Süd
  • Bus (711/343/40) bis Los Cristianos – kostet um die 3 € und dauert ca. 30 Minuten
  • Vom Busterminal in Los Cristianos bis zum Hafen muss man noch ca. 10 Minuten laufen
  • Fähre Fred Olsen oder Naviera Armas (letztere soll ein wenig rücksichtsvoller mit Walen und Delfinen sein) – Dauer der Überfahrt ca. 45 Minuten
  • Ab San Sebastián auf La Gomera gibt es öffentliche Busse oder auch Autovermietungen
  • Fährstopps auf La Gomera: San Sebastián und Valle Gran Rey

Die Insel des ewigen Frühlings

Die Passatwinde sind daran Schuld, dass La Gomera sich in einer Art immerwährenden Frühling befindet. Die Temperaturen sind das ganze Jahr über angenehm mild und liegen im Winter zwischen 15 und 23 Grad und im Sommer bei 20 bis 30 Grad. Also perfekt, um den kalten grauen Tagen in Deutschland zu entfliehen. Je nach dem, wohin man auf der Insel fährt, hat man sowohl im Winter als auch im Sommer viel grüne Vegetation und überlaufen ist es auf La Gomera sowieso nie wirklich. Wer allerdings mal die für die Insel so charakteristischen Pardelas (Gelbschnabelsturmtaucher) hören will, der sollte im Frühjahr zwischen März und Mai kommen, denn dann kommen die Meeresvögel zum Nisten ans Land und quaken ihre ungewöhnlichen Lieder.

Was La Gomera so besonders macht

La Gomera ist gerade mal 370 km² groß, also ziemlich exakt genauso klein oder groß wie der Gardasee in Italien. Trotzdem ist die kanarische Insel südlich von Teneriffa landschaftlich extrem vielfältig. Die Mitte des Eilandes erhebt sich zum Beispiel ganze 1487 Meter über das Meer. Rund um den Berg El Garajonay befindet sich einer der ältesten Wälder Europas, ein Nebelwald bestehend aus Lorbeerbäumen, und während der Süden der Insel trocken und nur gering bewachsen ist, entdeckt man im Norden Bananenplantagen und grüne Hänge. Doch das ist nicht die einzige Besonderheit von La Gomera:

  • Vor der kanarischen Insel, insbesondere zwischen La Gomera und El Hierro, ist es nicht sonderlich schwierig einen Wal oder Delfin zu entdecken. Sie ruhen vor dem Valle Gran Rey und genießen die Windstille, für die der Garajonay auf dieser Seite des Eilandes sorgt. Es ist der wohl beste Ort in ganz Europa, um die sensiblen Tiere in freier Wildbahn zu beobachten.
  • 4000 – ungefähr so viele Wörter kann man mit El Silbo Gomero ausdrücken. Sie ist eine Pfeifsprache, die seit Jahrhunderten auf der Insel verwendet wird und gehört seit 2009 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Heute kann man sie vor allem noch in den Schulklassen der Insel hören.
  • Almogrote, Mojo, Papas Arrugadas oder Gofio sind Namen, die die leckere und frische Küche der Gomeros repräsentieren. Es lohnt sich offen zu sein und die typisch kanarischen Gerichte in einem der vielen guten Restaurants auf der Insel auszuprobieren.

Lieblingsplätze

Das Flussbett Barranco de Arure
Valle Gran Rey
Wasserfestung
Vallehermoso
Mirador de Abrante
Agulo
Pescante de Hermigua
Hermigua
Alto de Garajonay
Nationalpark El Garajonay
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Was es auf der Insel zutun gibt

An den meisten Tagen des Jahres klackern die Steine des Strandes La Puntilla im Valle Gran Rey laut gegeneinander und kullern in Richtung jener Welle, die sie gerade noch in Bewegung versetzt hat. La Gomera ist eine Vulkaninsel und mit seinen dunklen, steinigen Stränden nicht gerade für Badeurlaub bekannt. Langweilig wird einem auf der kleinen kanarischen Insel aber trotzdem nicht. Es gibt unzählige Wanderrouten, Yoga-Angebote, Whalewatching-Ausfahrten oder Mountainbike-Touren, die man ausprobieren kann oder einfach unglaublich gute Restaurants und kleine, schmucke Dörfer, die es lohnt kennenzulernen.

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