Rundwanderung Collado del Cabrón

Die Rundwanderung durch die Granitformationen La Pedriza im Nationalpark Guadarrama außerhalb von Madrid, ist die ideale Route, um den abwechslungsreichen Park genauer kennenzulernen. Von breiten Pfaden, Wasserfällen, Holzbrücken, weiten Aussichten, Wald und schwierigeren Stellen hat die Wandertour einiges zu bieten.

Die vielen Flussläufe der Wanderroute und der Anstieg durch Pinienwälder weiß man gerade in den Sommermonaten zu schätzen. Der Großteil der Pfade sind breit und leicht begehbar. Allerdings ist der Abstieg auf dem Rückweg mit nur wenigen Markierungen und vielen schmalen Wegen etwas kniffliger. Halte Ausschau nach Spanischen Bergziegen, die sich auf den Felsen besonders wohl fühlen und die Geier, die manchmal fast bedrohlich am Himmel kreisen.

Zusammenfassung der Wanderung

Die wichtigsten Daten

Der Großteil der Route verläuft auf breiten Wegen mit nur leichtem Anstieg. Der Rückweg ab der Hütte Refugio Giner ist allerdings knifflig und erfordert Orientierung sowie Trittsicherheit.

Die Rundwanderung ist insgesamt 6,4 km lang, bei einem Höhenunterschied von 350 Metern. Festes Schuhwerk mit Profil ist auf jeden Fall erforderlich.

Man sollte insgesamt 3.5 bis 4 Stunden einplanen, möchte man den Ausblick und die vielen kleinen Bäche und Wasserfälle genießen.

Ideale Wanderzeit ist im Nationalpark Guadarrama im Frühling und Herbst. Auch im Sommer kann die Rundwanderungen gelaufen werden, allerdings sollte auf jeden Fall für genügend Wasser und Sonnenschutz gesorgt sein

Aufgrund des steilen Abstiegs ist die Route für Kinder nicht zu empfehlen.

Rundwanderung Collado del Cabrón

Los geht es vom Parkplatz Canto Cochino aus, mitten im Herzen des Nationalparks Guadarrama. Rechts an den zwei kleinen Restaurants vorbei, gehen wir die Asphaltstraße hinunter bis zum Fluss Manzanares. Hier queren wir den rauschenden Bach über eine Holzbrücke und gehen auf der anderen Seite links an dem Haus (Infopunkt Canto Cochino) vorbei Richtung Norden. Jetzt steht auf einem der Pfeile bereits Collado del Cabrón, die Passhöhe, die auf etwa halber Strecke auf unserer Rundwanderung liegt. Wir folgen nun stetig der gelb-weißen Markierung (Wanderweg PR-M1) nordwestlich durch Pinienwälder.

Nach etwa einer halben Stunde schwenkt der Weg Richtung Nordosten und führt über einen zunehmend steileren Anstieg bis zu unserem höchsten Punkt, dem Collado del Cabrón auf 1304 Metern. Die bewaldete Passhöhe ist als solche kaum erkennbar und wird nur durch einige markante Felsen sichtbar. Hier lohnt sich eine kleine Verschnaufspause, bevor wir einen quer verlaufenden Wanderweg passieren und geradeaus langsam bis zum Bach Arroyo de la Majadilla absteigen. Obwohl sich der Wald noch bis ins Flusstal zieht, lichtet er sich immer wieder und gibt uns den Blick frei auf die Felsen der hinteren Pedriza (Pedriza posterior).

Noch bevor wir den Bach erreichen, kommen wir an den quer verlaufenden GR-10 Wanderweg, dem wir nun links folgen bis wir das Schild zur Hütte Refugio Giner sehen. Hier überqueren wir den Fluss über eine kleine Holzbrücke und treten aus dem Baumschatten hinaus auf freie, felsige Fläche (hier haben wir den GR-10 bereits wieder verlassen). Nach einem kurzen Anstieg erreichen wir die Hütte, benannt nach dem bekannten spanischen Bergsteiger Francisco Giner. Von hier aus hat man einen beeindruckenden Blick über die Pedriza Posterior. Ein toller Platz also für ein kleines Picknick.

Links an der Hütte vorbei führt ein schmaler Wanderweg zwischen Zistrosen hindurch bis zu dem prominenten Felsen El Rocódromo (1128m), der rechter Hand zu sehen ist. Hier beginnt der knifflige Teil des Weges, da der Pfad zunehmend schmaler wird und nur noch durch einige Steinmännchen markiert ist. Hinter dem Felsen geht es rechts runter bis zum Bach, wobei der Pfad fast nebensächlich wird – Hauptsache die Richtung hinunter zum Fluss stimmt. Viele kleine Wege führen hier nach Rom.

Der steile, zum Teil etwas rutschige Abstieg dauert ca. 25 Minuten, bis wir dann an vielen kleinen Wasserfällen entlang nach etwa weiteren 10 Minuten einen großen breiten Weg erreichen. Über die Wiese Pradera del Pradillo (1060m) geht es so lange bis rechter Hand eine Brücke über den Bach auftaucht. Diese nehmen wir und orientieren uns danach rechts, um linker Hand am Informationshaus vorbei wieder unseren Ausgangspunkt erreichen. Noch die letzte Brücke über den Manzanares überquert, kommen wir zurück zum Parkplatz.

GPS Track

Parken und Anreise

Das Parken auf dem Parkplatz in Canto Cochino ist kostenlos möglich. Allerdings sollten die Einfahrtsbeschränkungen in den Nationalpark beachtet werden:

Sommer (1. Juni bis 30. September)

Wochenende und Feiertage: Einlass 7.00 – 9.30 Uhr und 18.30 – 22.30 Uhr

Wochentags: Einlass 7.30 -10.30 Uhr und 18.30  22.30 Uhr

Restliche Monate

Wochenende und Feiertage: Einlass 16.00 – 10.30 Uhr

Wochentags: Einlass immer möglich

Öffentliche Verkehrsmittel: Der nächstgelegene Ort ist Manzanares el Real (930 m), der mit der Busverbindung 724 von Madrid aus, ab Plaza Castilla erreicht werden kann (4,20 € eine Fahrt). Ab der Touristeninformation in Manzanares el Real fährt zwischen April und September ein kostenloser Bus hoch bis in den Park. Stand April 2023 sind die Abfahrtszeiten für das Jahr 2023 noch nicht veröffentlicht worden.

Privatfahrzeug: Mit dem Auto geht es von Madrid aus in Richtung Colmenar Viejo über die M-607, danach auf M-609 bis zur Abfahrt M-608 in Richtung Manzanares el Real. Nach dem Ort fährt man durch den Kreisel (mit einer Statue eines Wanderers in der Mitte) in Richtung Cerceda / Moralzarzal (M-608). Nach etwa 150 Metern folgt man rechts der Ausfahrt Parque Nacional de Guadarrama, durch die Schranke hindurch bis zum Parkplatz Canto Cochino.

Weitere Informationen

Die Hütte Refugio Giner ist am Wochenende geöffnet. Sie bietet insgesamt 44 Betten und warmes Essen, das allerdings vorher telefonisch bestellt werden sollte. Unter der Woche kann die Hütte auf Anfrage besucht werden.

Die Restaurants in Canto Cochino haben im Winter, Frühling und Herbst nur am Wochenende geöffnet und bieten Getränke sowie eine einfache, typisch spanische Küche. Im Sommer kann man sich dort auch innerhalb der Woche stärken.

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