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Die 6 beliebtesten Sehenswürdigkeiten von Granada

Granada ist multikulturell, jung und historisch zugleich. Granada bedeutet glühend rote Sonnenuntergänge, schneebedeckte Bergspitzen fast immer in Sichtweite und duftender Pfefferminztee mit viel Zucker. Die Stadt, die 70 Kilometer entfernt vom Mittelmeer an den Ausläufern des höchsten Gebirges der Iberischen Halbinsel, der Sierra Nevada liegt, ist auf deiner Andalusienreise pflicht. Die 6 beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Granada solltest du daher kennen.

Die 6 beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Granada

Die Alhambra

Mohamed I al-Ahmar, der Begründer des maurischen Herrscherhauses der Nasriden von Granada ließ irgendwann um das 9. Jahrhundert herum eine Festung auf dem Hügel Sabikah gegenüber des Viertels Albaicín erbauen. Die Stadtburg oder Alcazaba wurde Qalat al-Hambra genannt, die rote Burg, weil die Mauern von außen rötlich wirkten. Seitdem heißt der in verschiedenen Epochen entstandene, die Stadt überblickende Palast in Granada Alhambra. Sie ist ein Meisterwerk, obwohl sie nie als solches geplant wurde und besteht aus einem 700 Meter langen Areal auf dem sich die Nasridenpaläste, der Palast von Karl V sowie die Generalife, die Sommerresidenz des Sultans befinden.

Das Herzstück der Alhambra sind die Nasridenpaläste mit ihren einzigartigen geometrischen Stalaktitengewölben, die die sieben Himmel des Islam repräsentieren und dem Löwenhof, der eine klassische Reproduktion des orientalischen Gartens und in vielen arabischen Palästen zu finden ist.

Aufhalten kann man sich schon allein in den Palästen einen ganzen Tag, will man sich Zeit nehmen und die winzigen Mosaike an den Wänden, den Böden und den Decken in Augenschein nehmen. Die achtsam gepflegten Gärten innerhalb der ganzen Alhambra sowie speziell im Generalife laden zum Verweilen und Ausspannen ein und die Aussichten, die man von hier über die ganze Stadt hat, bekommt man sonst so nirgendwo.

Auf keinen Fall sollte man spontan die beliebteste Sehenswürdigkeit in Granada besuchen, sondern vorab online ein Ticket buchen. Für den Eintritt in die Nasridenpaläste muss man eine konkrete Uhrzeit auswählen, die anderen Teile der Alhambra kann man während der Öffnungszeiten des ausgewählten Tages jederzeit besuchen.

Kathedrale & Capilla Real

Einen gotischen Stil sollte die Kathedrale von Granada bekommen, ganz nach dem Vorbild des katholischen Gotteshauses der damaligen spanischen Hauptstadt Toledo. 6 Jahre später allerdings, als der Architekt Diego de Siloé den Bau übernahm, wehte bereits ein modernerer, italienischer Wind und es wurde entschieden, die Kathedrale solle im Renaissance-Stil weitergebaut werden. Siloé schaffte es dem gotischen Unterbau mit abwandelten Säulen eine Renaissancekuppel aufzusetzen und erlangte dadurch so viel Aufmerksamkeit, dass seine Idee in Málaga und Jaén und sogar in Amerika kopiert wurde. Das schönste an der Kathedrale sind die beeindruckende Hauptfassade und der dreiteilige Triumphbogen, entworfen vom Maler und Bildhauer Alonso Cano.

Ursprünglich sollte die angrenzende königliche Kapelle, die Capilla Real, als königliches Mausoleum dienen. Deshalb befinden sich hier auch die Überreste von Königin Isabella und ihrem Mann Ferdinand II, jene, die die Mauren endgültig aus Spanien vertrieben. Nach ihnen entschied König Philip II. jedoch die Bestattung der folgenden Könige in San Lorenzo El Escorial in der Sierra de Guadarrama.

Die Kathedrale ist von Montags bis Samstags von 10 – 20.15 Uhr geöffnet, Sonntags von 15 – 18.15 Uhr. Der Eintritt kostet 5 €, für Kinder unter 12 Jahren ist er kostenlos.

Für die Capilla Real gelten die gleichen Preise. Geöffnet ist sie von Montags bis Samstags zwischen 10 und 14 Uhr sowie 15 und 19 Uhr. Sonntags kann man die Kapelle zwischen 11 und 14 Uhr und 15 und 19 Uhr besuchen.

Die Tickets kann man hier bereits online erwerben. Falls du mehrere christliche Sehenswürdigkeiten in Granada besuchen möchtest, lohnt sich ein Kombiticket.

Das maurische Viertel Albaicín

Albaicín ist das älteste Stadtviertel von Granada und repräsentiert mit seiner Architektur die bewegte Geschichte von Spanien zwischen Mauren und Christen. Größtenteils geht die Stadtplanung der schmalen verwinkelten Gassen und gemütlichen Plätze auf die Mauren zurück. An die 30 Moscheen befanden sich einst allein in diesem Viertel. Nach der Rückeroberung Granadas 1492 von den Christen, wurde Albaicín teilweise verändert und mit typisch christlichen Bauwerken aus dem Barock und der Renaissance angereichert. Auch die Moschee wurden zu dieser Zeit abgerissen und durch katholische Kirchen ersetzt.

Heute fühlt man sich in dem Labyrinth aus mit Kieselsteinen gepflasterten Gassen ein bisschen wie in Marrakesch. Überall findet man arabische Geschäfte, kleine Teestuben und orientalische Restaurants, die einen visuell und geschmacklich in den Nahen Osten katapultieren. Die schönsten Sehenswürdigkeiten des Viertels sind der Aussichtspunkt San Nicolás, von dem aus man die Alhambra überblickt, das Bañuelo, eines der am besten erhaltenen Bäder der Iberischen Halbinsel sowie die alte Stadtmauer Muralla de Albaicín, die noch aus der Zeit der Nasriden stammt und sich zwischen den Vierteln Albaicín und Sacromonte bewegt, einer weiteren Sehenswürdigkeit in Granada.

Das Zigeunerviertel Sacromonte

Granadas Stadtviertel sind vielfältig. Das verwinkelte maurische Viertel Albaicín hat wenig mit dem eher kastilisch gebauten Judenviertel Realejo zutun und Sacromonte scheint mit seinen in den Berg gebauten Höhlenwohnungen nicht auf unseren Kontinent zu passen. Nur der stetige Blick vom heiligen Berg, wie Sacromonte übersetzt heißt, auf die Alhambra erinnert daran, dass wir uns mitten in Andalusien befinden.

Wie sollte es anders sein, schmiegt sich das Viertel dicht an den Hügel Valparaíso, in fast ständiger Angst in das Flusstal Barranco de las Cuevas de Reverte zu stürzen. Geprägt wird das Bild von weiß getünchten Häusern, die teilweise vor die fensterlosen Höhlenwohnungen gesetzt wurden. Andere der Behausungen liegen frei und werden lediglich mit einer kleinen Holztür abgesperrt.

Gebaut wurden die außergewöhnlichen Heime von spanischen Zigeunern, den Gitanos, die seit dem 16. Jahrhundert in Sacromonte leben. Viele von ihnen bestreiten heute ihren Alltag mit Flamenco-Auftritten, dem dicht mit den Gitanos verwobenen komplizierten Tanz, der in der ganzen Welt bekannt ist. Viele der sogenannten Tablaos, den Tanzshows, finden in Höhlen im Sacromonte statt und ziehen täglich viele hunderte Touristen an. Und obwohl es wohl keinen touristischeren Plan als diesen gibt, lohnt sich ein Besuch in einem dieser Tablaos in Sacromonte, der Wiege des Flamenco in Granada.

Falls du nicht gerade eine Höhlenwohnung für deinen Aufenthalt in der Stadt gebucht hast, solltest du das Höhlenmuseum in Sacromonte nicht verpassen. Dort erfährst du alles über das Leben in einer Höhle, den Flamenco und das einstige Armenviertel Sacromonte, in dem diejenigen lebten, die sich gerade einmal am Rand der Gesellschaft aufhalten durften.

Der arabische Alcaicería-Markt

Unweit der pompösen Kathedrale von Granada und angrenzend an eine der größten Lebensadern der Stadt, die Straße Calle de los Reyes Católicos, befindet sich die beliebte Sehenswürdigkeit Alcaicería, ein typischer arabischer Basar auf dem zu Zeiten der maurischen Herrschaft vornehmlich Seide verkauft wurde. Durch einen Brand im 19. Jahrhundert wurde der Seidenmarkt, auf dem auch Gewürze und andere wertvolle Produkte verkauft wurden, vollständig zerstört. Deshalb beschränkt sich der Markt nur noch auf eine einzige Straße, die Calle Alcaicería, die getreu des Originalbasars wieder aufgebaut wurde.

Heute ist der Alcaicería-Markt ausschließlich auf Touristen ausgerichtet und in seinen kleinen Läden werden statt Seide und Gewürze vor allem Souvenirs verkauft. Wenn du auf der Suche nach unbekannteren Orten in Granada bist, dann sieh dir diesen Artikel an.

Der Aussichtspunkt Mirador de San Nicolás

Er ist der abendliche Treffpunkt von Touristen und Granadinos gleichermaßen, um den spektakulären Sonnenuntergang vor der Kulisse der Alhambra und der dahinter liegenden Sierra Nevada zu genießen. Der amerikanische Schriftsteller Washington Irving bezeichnete ihn sogar als das schönste Abendrot der Welt. Der Aussichtspunkt liegt mitten zwischen den engen Gassen des alten maurischen Viertels Albaicín, neben der großen Moschee von Granada, die 2003 als erstes muslimisches Gotteshaus nach dem 15. Jahrhundert in der Stadt gebaut wurde.

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