Die Wanderung zu den Cárcavas de Pontón de la Oliva bringt uns zu der wohl kuriosesten geologischen Formation in der Nähe von Madrid. Sie liegt nur eine knappe Autostunde von der spanischen Hauptstadt entfernt, direkt an der Grenze zu Guadalajara.
Entstanden ist die beeindruckende Formation durch die Erosion des porösen, rötlich leuchtenden Sandsteins, der sich in dieser Region befindet und durch den Bach Arroyo de la Lastra ausgelöst wurde. Dieser erodiert ganz langsam das Innere seines Verlaufes, vergrößert dadurch das Flussbecken und lässt die Klippen, die als Cárcavas de Pontón de la Oliva bezeichnet werden, aufsteigen.
Sichtbar sind die Klippen während der ganzen Wanderung, ihre Schönheit aber entfalten sie erst, wenn man direkt vor ihnen steht. Ihren Namen verdanken sie dem Stausee Pontón de la Oliva, der sich unweit der Klippen befindet und einer der ältesten Madrids ist. Er wurde im 19. Jahrhundert gebaut und musste bereits drei Jahre nach seiner Fertigstellung wieder aufgegeben werden, da der große Höhenunterschied des Geländes nicht verhindern konnte, dass sich der angestaute Fluss Lozoya doch einen Weg durch die Staumauer bahnt.
Zusammenfassung der Wanderung
Die wichtigsten Daten
Die Route verläuft ausschließlich auf breiten und teilweise asphaltierten Wegen und ist deshalb für jeden machbar. Allerdings enthält der Verlauf eine steile Steigung, die beim Anstieg Kondition und beim Abstieg besondere Trittsicherheit erfordert. Wanderstöcke sind hier sinnvoll.
Die Wanderung ist hin und zurück etwa 5 Kilometer lang, während man einen Höhenunterschied von ca. 180 Metern überwinden muss.
Hin und zurück benötigt man für diese Wanderung etwa 2 Stunden.
Ideale Wanderzeit ist im Frühjahr, Herbst und Winter, da die Route während des gesamten Verlaufs keinen Schatten bietet. Auch im Frühling und Herbst sollte an ausreichend Wasser, Sonnencreme und Hut gedacht werden.
Aufgrund des steilen Abstiegs ist die Route für Kinder nicht zu empfehlen.
Wanderung zu den Cárcavas de Pontón de la Oliva
Die Cárcavas de Pontón de la Oliva kann man sich wie eine Art natürliches Sieb vorstellen, in dem bei Regen kleine Bäche entstehen, die dieses besondere Naturschauspiel weiter formen. Um die Klippen zu sehen, musst du in der Nähe des Stausees Pontón de la Oliva parken. Näheres erklären wir weiter unten. Von dort aus läufst du die asphaltierte Straße entlang und unterhalb der Staumauer vorbei. Hier lohnt es sich auf dem Rückweg einen kleinen Stopp einzulegen und bei wärmeren Temperaturen die Füße ins Wasser zu halten. Rechts oberhalb der Staumauer sind am Fels auch häufig Kletterer zu sehen. Achte mal drauf.
Nach der Staumauer befindet sich auf der rechten Seite eine kleines Restaurant, falls dir auf dem Rückweg lieber nach einem kühlen Getränk und etwas zu essen ist. Die Öffnungszeiten findest du weiter unten im Artikel. Jetzt haben wir bereits die Grenze zwischen der Autonomen Gemeinde Madrid und der Kastilien-La Manchas überwunden und befinden uns in der Provinz Guadalajara. Nun geht es noch ein paar Meter auf der Straße weiter, bevor in der Kurve geradeaus ein Wanderweg zu den Cárcavas abgeht.
Nach kurzer Zeit queren wir den kleinen Bach Arroyo de la Lastra, der für die wunderschönen Klippen verantwortlich ist und halten uns dann links, um auf dem Wanderweg zu bleiben. Nun solltest du langsam die Cárcavas de Pontón de la Oliva am Horizont entdecken können. Links davon sieht man auch den steilen Hügel, auf dem meist gerade ein paar Wanderer unterwegs sind. Genau den müssen wir nach oben.
Zwar ist der Anstieg recht anstrengend, dafür fällt es nicht schwer auf dem Wanderweg zu bleiben. Mit den Klippen als Orientierung weißt du immer genau wo du hin musst. Oben angekommen, kannst du die Klippen seitlich und von oben bestaunen. Achte jedoch darauf nicht zu nah an den Abgrund zu gehen, der Boden ist porös.
In der Nähe der Cárcavas de Pontón de la Oliva gibt es viele Möglichkeiten zu verschnaufen, die Aussicht zu genießen und Energie zu tanken für den rutschigen Abstieg. Übrigens darf man die Klippen bestaunen, jedoch nicht in sie hineinklettern – sie sind geschützt.
GPS Track
Parken und Anreise
Von Madrid aus erreichst du die Cárcavas de Pontón de la Oliva über die Ringautobahn M-30 und M-40 und dann weiter auf der A1 Richtung Burgos. Kurz vor Venturada nimmst du die Ausfahrt 50 und fährst auf der N-320 bis Torrelaguna und dann von hier weiter auf der M-102 bis zu dem Parkplatz am Stausee Pontón de la Oliva.
Weitere Informationen
Das Restaurant La Chopera am Stausee Pontón de la Oliva hat nur Samstags und Sonntags jeweils von 10.30 bis 00.00 Uhr geöffnet.
Etwa 15 Autominuten von den Cárcavas de Pontón de la Oliva entfernt, befindet sich eines der schönsten Dörfer der Autonomen Gemeinde Madrids – Patones de Arriba. Wenn du schon hier bist, solltest du diesen hübschen Ort, ganz aus Schiefer gebaut, nicht verpassen. Je nach Jahreszeit und Wochentag kann es sein, dass du angewiesen wirst unterhalb von Patones de Arriba zu parken, da es direkt beim Dorf wenig Möglichkeiten gibt, sein Auto abzustellen. Du kannst dann entweder die steile Straße zu Fuß hochlaufen oder für einige Euro den Kleinbus nehmen, der am Parkplatz startet.