Madrid hat zwar keinen weitläufigen Strand, dafür besitzt die Hauptstadt riesige Parks, mittelalterliche Architektur und einzigartige Kunst. Wusstest Du, dass die Großstadt erst seit 1561 das Verwaltungszentrum Spaniens ist? Um in einer der größten Metropolen Europas den Überblick zu behalten, findest Du hier alles wichtige auf einen Blick.
Inhaltsverzeichnis
Eckdaten von Madrid
3.416.771 Einwohner
Madrid wurde im 9. Jahrhundert von den Mauren gegründet.
Die Stadt liegt am Fluss Manzanares, der in den Bergen der Sierra de Guadarrama entspringt.
Tipps und Infos für einen Urlaub in Madrid
Madrid hat einen Vorteil und einen Nachteil zugleich: Egal wohin man innerhalb der Hauptstadt will, es dauert eine halbe Stunde. Die Metro verbindet die Metropole hervorragend und geht mit einer Fahrt für 1,50 € nicht ins Geld. Am besten nimmt man sich naheliegende Viertel an einem Tag vor und ist zu Fuß unterwegs. Schließlich erlebt man eine Stadt gehenderweise doch am besten.
Wo liegt Madrid?
Madrid ist das Herz von Spanien und liegt ziemlich mittig auf der Iberischen Halbinsel, auf der Hochebene Meseta. Im Norden grenzt die spanische Hauptstadt an den Nationalpark Sierra de Guadarrama, im Süden liegt das trockene Land von Kastilien-La Mancha.
Mit dem Zug braucht man von Barcelona lediglich 2,5 Stunden bis nach Madrid. Der Flughafen Adolfo Súarez bietet Verbindungen in alle großen Städte Deutschlands, Österreichs und der Schweiz.


Essen und Trinken in Madrid
Die kulinarischen Spezialitäten, die du in Madrid unbedingt probieren solltest
Madrid schmeckt intensiv – nach Hausmannskost, Herz und manchmal auch nach einem Glas Wermut zu viel. Wer in der Hauptstadt isst, isst nicht nur satt, sondern auch ein Stück Geschichte. Hier kommen zehn Spezialitäten, die du dir nicht entgehen lassen solltest – von klassisch bis kurios.
1. Cocido madrileño
Der Eintopf, der alles kann. Ein dampfender Dreiklang aus Brühe, Kichererbsen, Gemüse und Fleisch – serviert in Etappen. Zuerst die Suppe, dann das Gemüse mit den Kichererbsen, am Ende das Fleisch. Ideal für lange Mittagessen, an denen niemand auf die Uhr schaut.
La Bola: Seit 1870 serviert dieses traditionelle Restaurant seinen berühmten Cocido aus einzelnen Tontöpfen, die über Eichenholzfeuer gekocht werden.
Malacatín: Ein weiteres ikonisches Lokal, das seit über einem Jahrhundert besteht und für seinen reichhaltigen Cocido bekannt ist.
2. Patatas Bravas
Klingt simpel – Kartoffelwürfel mit scharfer Sauce – schmeckt aber fast nirgends so gut wie in Madrid. Die Soße ist oft ein kleines Geheimnis des Hauses, irgendwo zwischen Tomate, Paprika und Feuer. Ein Muss zu Bier oder Vermut.
Docamar: Das Lokal ist berühmt für seine Patatas Bravas und gilt als eine der besten Adressen in Madrid für dieses Gericht.
3. Vermut
Kein Gericht, aber fast ein Heiligtum. In Madrid trinkt man Wermut (am besten auf Eis mit Orangenscheibe und Olive) schon vor dem Mittagessen. Der Klassiker: dazu Chips oder ein paar Oliven, am besten in einer lauten Bar mit viel Geschichte.
Bodega de la Ardosa: Eine historische Taverne, die seit 1892 besteht und für ihren hausgemachten Wermut bekannt ist. Die Tortilla dort ist mindestens genauso berühmt.
4. Callos a la madrileña
Nicht jedermanns Sache – aber sehr Madrid: Rindermagen in einer würzigen, leicht scharfen Soße. Deftig, rustikal, ehrlich. Wer sich traut, wird meist überrascht.
La Tasquería: Unter der Leitung von Chefkoch Javi Estévez bietet dieses moderne Lokal kreative Interpretationen von Innereiengerichten, darunter die traditionellen Callos.
5. Churros con Chocolate
Süß, frittiert, und dick in heiße Schokolade getunkt – das ist kein Dessert, das ist ein Ritual. Am besten früh am Morgen oder nach einer langen Nacht. Gibt’s an jeder Ecke, aber die Traditionslokale wie „San Ginés“ sind nochmal ein Erlebnis für sich.
Chocolatería San Ginés: Seit 1894 ein Klassiker für Churros und heiße Schokolade, besonders beliebt in den frühen Morgenstunden und Ganztags bei Touristen.
Chocolatería 1902: Ein weiteres traditionsreiches Café, das für seine Churros und Porras bekannt ist und auch glutenfreie Optionen anbietet.
6. Mollejas (Bries)
Ein bisschen feiner wird’s mit Mollejas – Kalbsbries, knusprig gebraten, oft mit Knoblauch und Zitrone serviert. Klingt edel, ist aber in Madrid eine typische Tapa für Kenner.
Casa Toni: Eine Institution in der Stadt. Hier bekommst du die richtige Portion Tradition mit hausgemachten Gerichten.
7. Bocadillo de Calamares
Wahrscheinlich das einfachste und bekannteste Streetfood Madrids: frittierte Tintenfischringe in einem Weißbrot-Brötchen. Ohne Schnickschnack, manchmal mit einem Spritzer Zitrone – gegessen wird es meist rund um die Plaza Mayor.
Bar La Ideal: In der Nähe der Plaza Mayor gelegen, ist dieses Lokal für seine frischen und knusprigen Calamari-Sandwiches bekannt.
8. Huevos estrellados
Pommes, darüber zwei Spiegeleier, deren Dotter zerdrückt und untergemischt wird. Klingt banal, ist aber verdammt lecker – besonders wenn noch Schinken oder Chorizo dazukommt.
Casa Lucio: Berühmt für seine Huevos Estrellados, schließlich wird hier das Original serviert.
9. Rabo de toro
Ochsenschwanz, langsam geschmort, fast schon cremig in der Konsistenz. Ein Gericht mit andalusischen Wurzeln, aber auch in Madrid sehr beliebt – vor allem in traditionellen Lokalen, wo noch mit Zeit gekocht wird.
Restaurante Los Galayos: Traditionelles Restaurant unweit der Plaza Mayor mit hübscher Terrasse und typisch madrilenischen Gerichten.
10. Gallina en pepitoria
Alte Schule und kaum noch auf Speisekarten zu finden – Henne in einer Soße aus Mandeln, Ei und Safran. Ein Gericht, das nach Sonntag bei der Großmutter schmeckt. Und damit irgendwie nach Madrid.
In-Pulso: Unter der Leitung von Álex de la Fuente werden hier traditionelle madrilenische Gerichte wie Gallina en Pepitoria neu interpretiert.
Diese drei Restaurants sind einen Besuch wert
In Madrid gibt es eine ganze Reihe an coolen, authentischen Restaurants, die du unbedingt ausprobieren solltest. Hier sind drei meiner Favoriten:
Casa Botín – Dieses Restaurant darf auf dieser Liste nicht fehlen. Schließlich ist es das älteste Restaurant der Welt. Das Guiness Buch der Rekorde bezeugt es. Ausgebucht ist es lange im Vorraus. Es lohnt sich also so früh wie möglich zu reservieren. Die Klassiker hier sind Lamm und Spanferkel.
Brutalista – Sie sind Experten des Escabeche, einer haltbarmachenden Marinade aus Öl, Essig und verschiedenen Gewürzen. Man muss Säure mögen, will man hier essen. Die Entscheidung ist schnell gefällt. Es gibt vier unterschiedliche Menüs zur Auswahl, zu jedem gehört Brot, ein Aperitif und Nachtisch dazu.
Fismuler – Dieses Lokal in Chamberí ist der Inbegriff von innovativer, saisonaler Küche. Hier wird aus frischen, regionalen Zutaten pure Magie auf den Teller gezaubert. Viel Gemüse, viel Fisch und der Käsekuchen zum Abschluss ist eine Bombe! Einer der besten, die ich je probiert habe. Kein Schnickschnack, sondern einfach gutes Essen in einem modernen, aber entspannten Ambiente.

Die besten Tapas gibt es in Madrid hier
- La Gildería: Ein rustikales, charmantes Lokal in La Latina, das sich auf Gildas, ein Spieß mit Anchovy, Pepperoni und Olive, spezialisiert hat. Die Gildas kommen hier in verschiedenen Varianten und sind perfekt zum Vermut. Auch die konservierten Meeresfrüchte sind ein Muss.
Bodega La Ardosa: Diese klassische Madrider Taberna ist berühmt für ihre Tortilla de Patata – besonders für die, die sie eher wenig gebacken mögen. Zu den weiteren Highlights zählen hausgemachte Croquetas und Huevos Rotos.
Casa Baranda: Eine traditionelle Bar, die besonders für ihre Bravas bekannt ist. Hier bekommst du echte Madrider Klassiker wie Buñuelos de Bacalao, Callos und natürlich eine cremige, perfekt zubereitete Tortilla.

Das leckerste Eis der Stadt
Brando – In Chueca kannst du bei Brando in ein Art Mondlandschaft eintauchen. Die Vitrine ist aus grauem Stein, die Wände sind leuchtend Blau. Sorten wie Limón con Albahaca oder Ferrero Rocher schmecken frisch und besonders intensiv und die Eis am Stiel haben es allein schon optisch in sich.
Mistura – Hast du schon mal Eis frisch auf einer kalten Granitplatte zubereitet bekommen? Bei Mistura in Madrid wird dein Eis vor deinen Augen gemischt – und das ist nicht nur super lecker, sondern auch ein Erlebnis. Dazu gibt es die unterschiedlichsten Toppings, um dein ganz persönliches Eis zu keieren.
Kalúa – Bei Kalúa gibts ein Stück Argentinien in Madrid. Die Eiscreme hier ist einfach traumhaft – besonders die Sorten wie Kinder Bueno oder die cremige Vanille. Wenn du mal richtig gutes, authentisches Eis willst, das in Erinnerung bleibt, ist Kalúa der richtige Spot für dich.
Gelateria La Romana – Wenn du echtes italienisches Gelato suchst, musst du unbedingt bei Gelateria La Romana vorbeischauen. Hier kommt das Eis direkt aus Italien und schmeckt so gut wie in Rom. Die Klassiker wie Stracciatella oder Pistazie sind einfach unwiderstehlich.
Reiseführer für Madrid

8 Sehenswürdigkeiten in Madrid
Madrid ist laut, lebendig und gleichzeitig überraschend entspannt – eine Stadt voller Gegensätze. Zwischen königlichem Prunk und lässigem Straßencafé-Flair findet man Kunst auf Weltniveau, Tapas in jeder Gasse und Plätze, auf denen das Leben einfach passiert. Wer einmal da war, merkt schnell: Madrid fühlt sich weniger wie ein Reiseziel an – mehr wie ein guter Freund, den man immer wieder besuchen möchte.
Alle Tickets auf einen Blick
Madrid ist eine der größten Hauptstädte Europas. Da bilden sich schon mal Schlangen vor den beliebtesten Sehenswürdigkeiten. Am besten buchst du die Tickets für die Sehenswürdigkeiten, die du dir in Madrid ansehen möchtest, vorab.

1. Puerta del Sol
„Das Tor der Sonne” – diesen Namen verpasste der einstige spanisch-deutsche König Karl V dem heute wohl meist besuchten Platz in Madrid. Damals begrenzte die Puerta del Sol den Osten der Stadt mit einem Tor, durch das am frühen Morgen die ersten Sonnenstrahlen hindurch schienen. Heute ist das Tor verschwunden, dafür liegt der Platz längst mitten im Herzen der Hauptstadt und ist zu jeder Tages- und Jahreszeit sehr belebt. Der Platz ist Ausgangspunkt für Erkundungstouren durch die Innenstadt, Treffpunkt für Nachtschwärmer und Schauplatz der traditionellen 12 Glockenschläge an Silvester, wenn im ganzen Land die Puerta del Sol mit ihrer Turmuhr über die Bildschirme flackert, damit sich die Spanier des Glückes wegen bei jedem Glockenschlag eine Weintraube in den Mund schieben können.
Berühmtheiten sind hier die Statue des kleinen Bären gelehnt am Madroño (Westlicher Erdbeerbaum), das Wahrzeichen Madrids, die auf dem Boden platzierte Plakette, die den Nullpunkt sämtlicher nationaler Straßen in Spanien anzeigt und die Konditorei Pastelería Mallorquina, die an der Puerta del Sol seit 1894 süße Versuchungen verkauft.
Der elegante Reiter ist übrigens Karl III. höchstpersönlich, der wohl berühmteste Bürgermeister der Stadt und jener der dafür verantwortlich ist, dass die Puerta del Sol ihren Platzcharakter bekam.
Falls du Lotto spielst, solltest Du dich von hier aus auf den Weg zu Dona Manolita machen. Sie soll das meiste Glück verkaufen, sagt man sich.

2. Der Königspalast Palacio Real in Madrid
Wenn es um majestätische Prachtbauten in Spanien geht, führt kein Weg am Palacio Real in Madrid vorbei. Der prächtige Königspalast, der größte in Westeuropa, beeindruckt mit über 135.000 Quadratmetern voller Geschichte, Kunst und Architektur. Einst die Residenz spanischer Könige, dient er heute vor allem repräsentativen Zwecken. Jetzt gibt es sogar eine neue, kostenlose Aussichtsterrasse, die den Besuch noch lohnenswerter macht!
Von der maurischen Festung zum Königspalast
Die Geschichte des Palacio Real beginnt lange vor seiner heutigen Gestalt: An gleicher Stelle stand einst die Alcázar von Madrid, eine maurische Festung, die im Mittelalter zur königlichen Residenz wurde. Doch 1734 zerstörte ein verheerendes Feuer das Gebäude. König Philipp V., der erste Bourbonen-Herrscher Spaniens, entschied daraufhin, einen neuen Palast nach französischem Vorbild errichten zu lassen – inspiriert von Versailles. Die Bauarbeiten begannen 1738 und dauerten bis 1764. Seitdem hat der Palacio Real bedeutende historische Ereignisse miterlebt, von prunkvollen Krönungen bis hin zu politischen Zeremonien.
Historische Höhepunkte im Palacio Real
- Karl III. (1716–1788), oft als „der beste Bürgermeister Madrids“ bezeichnet, machte den Palast zur festen Residenz der spanischen Monarchie. Er modernisierte die Stadt und hinterließ viele der beeindruckenden Dekorationen im Palastinneren.
- Amadeus I. von Savoyen (1870–1873) war einer der wenigen Monarchen, die tatsächlich im Palast lebten – viele seiner Nachfolger zogen komfortablere Residenzen wie den Palacio de la Zarzuela vor.
- Die Abdankung von König Juan Carlos I. am 18. Juni 2014 fand im Palacio Real statt – ein geschichtsträchtiger Moment, als sein Sohn Felipe VI. zum neuen König gekrönt wurde.
Prachtvolle Räume und Schätze
Der Palacio Real beherbergt eine der beeindruckendsten Kunst- und Waffensammlungen Spaniens. Besonders sehenswert sind:
- Der Thronsaal, mit riesigen Spiegeln und roten Wandbehängen – hier fanden viele offizielle Staatszeremonien statt.
- Die Waffenkammer, eine der bedeutendsten Europas, mit Rüstungen aus dem 15. und 16. Jahrhundert.
- Die Palastkapelle, geschmückt mit Gemälden von Giaquinto und goldenen Stuckverzierungen.
- Das Königliche Bankettsaal, in dem bis zu 144 Gäste Platz finden.
Neue Besucherterrasse: Der perfekte Aussichtspunkt über Madrid
Seit Kurzem gibt es eine neue, kostenlose Aussichtsterrasse, die einen spektakulären Blick über Madrid bietet. Von hier aus sieht man:
- Den Campo del Moro, die grünen Gärten unterhalb des Palastes.
- Die prächtige Almudena-Kathedrale, die direkt neben dem Palast steht.
- Einen weiten Blick bis hin zur Sierra de Guadarrama, der Bergkette nördlich von Madrid.
Praktische Tipps für deinen Besuch
- Öffnungszeiten: Der Palast ist fast täglich geöffnet, außer an bestimmten Feiertagen. Die Terrasse kann zu bestimmten Zeiten kostenlos besucht werden.
- Eintrittspreise: Die Terrasse ist gratis, für den Palastbesuch gibt es Tickets mit Ermäßigungen für Studenten und Senioren.
- Beste Besuchszeit: Früh am Morgen oder am späten Nachmittag, um die größten Touristenmassen zu vermeiden.

3. Die Plaza Mayor
Die Plaza Mayor in Madrid ist einer der bekanntesten und beeindruckendsten Plätze der Stadt. Umgeben von eleganten Gebäuden im historischen Stil, die mit Arkaden und Balkonen geschmückt sind, bietet der Platz einen einzigartigen Blick auf Madrids Vergangenheit. Er wurde im 16. Jahrhundert unter der Herrschaft von König Philipp II. erbaut und diente ursprünglich als Marktplatz. Im Laufe der Jahrhunderte war die Plaza Schauplatz vieler wichtiger Ereignisse: Stierkämpfe wurden hier abgehalten, königliche Prozessionen veranstaltet und sogar öffentliche Hinrichtungen wurden hier abgehalten.
Heute ist die Plaza Mayor vor allem ein Touristenmagnet. Die Cafés und Restaurants, die den Platz umgeben, bieten ideale Plätze, um eine Pause zu machen und das geschäftige Treiben zu beobachten, sind dafür allerdings sehr überteuert und wenig lecker. Besonders schön ist der Platz in den Abendstunden, wenn die Fassaden im Licht erstrahlen und eine besonders angenehme Atmosphäre herrscht.
Übrigens gilt der rechteckige, vollständig mit Gebäuden umschlossene Plaza Mayor laut der Leser der spanischen Tageszeitung El País als der drittschönste Platz in ganz Spanien.

3. Die pulsierende Ader: La Gran Vía
Die Gran Vía ist wirklich das, was man als das wahre Herz von Madrid bezeichnen könnte. Sie zieht sich quer durch die Stadt und verbindet so einige der lebendigsten Viertel und Plätze. Wenn du durch die Gran Vía schlenderst, wirst du sofort von der Mischung aus alten und modernen Gebäuden beeindruckt – da gibt’s alles, von riesigen Art Déco-Klassikern bis zu schlichten Jugendstilfassaden.
Sie ist frenetisch, bunt und laut: Gran Vía ist die Prachtstraße und exzentrische Flaniermeile der Hauptstadt. Hier sieht man die, die gesehen werden wollen. Gebaut wurde sie aus der Idee heraus, den Osten und Westen der Stadt miteinander zu verbinden und eine ebenso pulsierende Shoppingader zu schaffen, von der aus man leicht die anderen wichtigen Punkte Madrids erreicht. Über 300 Häuser wurden dafür abgerissen, stattdessen architektonische Meisterwerke geschaffen, die sich gegenseitig an Statuen und Verzierungen überbieten.
Die Straße wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts gebaut und hat sich von einer bloßen Verkehrsader zu einem der beliebtesten Orte der Stadt entwickelt. Hier findest du all die großen Kaufhäuser und internationale Marken, die auch von sonst überall kennst.
Abgesehen vom Shopping kann man die Gran Vía auch wunderbar als Kulturmeile erleben. Zahlreiche Kinos, das berühmte Teatro Lope de Vega und diverse Musicals bieten eine breite Palette an Unterhaltung – und das alles direkt auf dieser breiten Allee. Übrigens findest Du hier auch den ersten Wolkenkratzer Spaniens (Hausnummer 28) – heute ist der eher niedlich.
Was ich besonders an der Gran Vía mag? Die Ausblicke. Besonders von den Dachterrassen der Hotels kannst du dir einen tollen Blick über Madrid verschaffen oder aber du gehst in das Dachcafé im Einkaufszentrum Corte Inglés. Und besonders gegen Abend, wenn die Sonne langsam untergeht, wird die Straße irgendwie noch lebendiger – die Lichter, das Treiben, die Menschen, die durch die Straße flanieren… Es fühlt sich einfach typisch nach Madrid an.

4. Die Plaza España
Die Plaza España in Madrid ist einer dieser Plätze, die man einfach sehen muss, wenn man in der Stadt ist. Sie ist riesig und wirkt ein bisschen wie ein verstecktes Juwel, das sich nur so langsam in seinem vollen Glanz zeigt. Der Platz wurde 1929 angelegt und liegt zwischen zwei wichtigen Straßen, der Gran Vía und der Calle Princesa. Auf den ersten Blick könnte man meinen, hier geht es vor allem um Verkehr, aber wenn man genauer hinsieht, steckt viel mehr dahinter.
Das zentrale Highlight der Plaza ist das Denkmal für Cervantes, den berühmten Schriftsteller von Don Quijote. Zwei riesige Statuen stehen dort, eine von ihm und eine von seinem ikonischen Ritter und dessen treuem Begleiter. Es ist ein cooler Ort, um sich eine kleine Pause zu gönnen und das turbulente Treiben rundherum zu beobachten. Für Literaturfans ist es natürlich ein besonders besonderer Moment.
Ein weiterer Grund, die Plaza España zu lieben, ist die Architektur. Direkt am Platz stehen zwei riesige Wolkenkratzer aus den 50er Jahren, die wie Wächter über den Platz blicken. Und das neu gestaltete Umfeld – mit modernen Gärten und schönen Sitzmöglichkeiten – macht den Platz zu einem entspannten Fleckchen mitten in der Stadt. Hier kannst du dich einfach zurücklehnen, einen Moment entspannen und den Blick auf den Platz und das Umland genießen.
Währenddessen können deine Kinder sich auf dem neuen Abenteuerspielplatz austoben. Bei Citytouren ist das Gold wert.

5. Plaza Cibeles
Der Plaza Cibeles in Madrid ist ein wahrer Klassiker, der oft im Hintergrund von Postkarten und Reiseführern auftaucht – und das aus gutem Grund. Dieser Platz ist nicht nur ein schöner, weitläufiger Ort, sondern auch ein symbolträchtiger Dreh- und Angelpunkt der Stadt. Er liegt genau im Herzen Madrids und verbindet das Viertel Centro mit der beeindruckenden Gran Vía und der eleganten Calle de Alcalá.
Das Highlight des Platzes ist wohl der Cibeles-Brunnen, der die Göttin Cibeles zeigt, die majestätisch auf einem Wagen thront. Die Statue ist umgeben von vier Löwen und wird von vielen als eines der markantesten Wahrzeichen Madrids angesehen. Der Brunnen ist nicht nur ein tolles Fotomotiv, sondern hat auch historische Bedeutung – er ist der Ort, an dem sich Real Madrid-Fans versammeln, wenn ihr Team einen großen Sieg feiert.
Rund um den Platz findest du nicht nur beeindruckende Gebäude, sondern auch ein echtes kulturelles Highlight: den Palacio de Cibeles. Heute beherbergt der Palast das Rathaus von Madrid und das Kulturzentrum CentroCentro, in dem Du dir immer wieder wechselnde Ausstellungen ansehen kannst. Im obersten Stockwerk befindet sich eine Terrasse, von der du die Aussicht über den Paseo del Prado und die Gran Vía genießen kannst – und das Ganze ist kostenlos!

5. Erholung im Zentrum: der Retiro Park
Sein Name bringt es auf den Punkt: der Retiro (Zurückgezogenheit) ist der ideale Ort, um sich von der wuseligen Hauptstadt zurückzuziehen. Obwohl es auf dem kleinen See von Booten nur so wimmelt, auf dem Paseo de Coches sich die Inlineskater und Fahrradfahrer um die freie Fahrt streiten und samstags und sonntags eine Schar großer Kinderaugen auf das kostenlose Puppentheater schaut, findet man im Park Retiro trotzdem die ruhigen, schattigen Plätze. An diesen vogelzwitschernden, luftigen Orten sitzen verliebte Paare und Familien beim Picknick und saugen die unerwartete Natur mitten im Zentrum Madrids in sich auf. Hier können sich Bücher in der Bibliothek Eugenio Trías ausgeliehen werden, kann Kunstausstellungen im Palacio de Cristal besuchen und Sportplätze für die nächste Partie Tennis anmieten. Der Retiro vereint unter seinen über 15.000 Bäumen so ziemlich alles, was ein ausgelaugter Großstädter zum Krafttanken braucht.

5. Casa de Campo
Das Casa de Campo in Madrid ist der perfekte Ort, um dem Großstadttrubel für eine Weile zu entkommen. Mit seiner riesigen Fläche von über 1.700 Hektar ist der Park ein wahres grünes Paradies, nur ein paar Minuten von der Innenstadt entfernt. Egal, ob du Lust auf einen entspannten Spaziergang, eine Runde Joggen oder einfach nur auf eine Bank in der Sonne setzen hast – hier findest du deinen Ruheort mitten in der Natur.
Früher war das Casa de Campo ein Jagdrevier für die königliche Familie, heute ist es ein beliebtes Erholungsziel für die Madrilenen. Der Park ist abwechslungsreich: von dichten Wäldern über weite Wiesen bis hin zu einem kleinen See, auf dem man im Sommer sogar Tretboot fahren kann. Die perfekte Mischung aus Natur und frischer Luft.
Für Familien ist der Zoo Aquarium de Madrid ein Highlight und auch die Seilbahn, der Teleférico, die dich vom Stadtzentrum direkt in den Park bringt, bietet einen coolen Blick auf die Stadt. Definitiv ein entspannter Ort, um den Tag in Madrid zu verbringen!

5. Das Kunstmuseum Museo del Prado
Der Prado ist kein Museum, das man einfach „mal eben“ durchläuft – es ist ein bisschen wie in einen Roman zu steigen, der in Gemälden erzählt wird. Wenn du alte Meister liebst oder einfach mal verstehen willst, warum Goya, Velázquez oder El Greco so oft genannt werden – hier findest du’s raus.
Highlights? Ganz klar Las Meninas von Velázquez. Dieses Bild ist wie ein Gedankenspiel in Öl – wer beobachtet hier eigentlich wen? Und dann Goya, der mit der Maja desnuda und der düsteren „Schwarzen Serie“ wirklich eine Bandbreite abdeckt. Es ist intensiv, ja – aber auch beeindruckend schön.
Drinnen ist es ruhig, ehrwürdig, aber nicht steif. Und wenn du zwischendurch eine Pause brauchst: Einfach raus in den Retiro-Park gleich gegenüber schlendern und kurz die Kunst verdauen.

6. Museo Reina Sofía
Wenn dir nach Kunst ist, die dich ein bisschen herausfordert – willkommen im Museo Reina Sofía. Hier hängt nicht nur Guernica von Picasso (Spoiler: riesig, wuchtig, Gänsehaut), sondern auch jede Menge Werke von Miró, Dalí & Co., die alle auf ihre eigene schräge Weise Geschichten erzählen.
Das Museum konzentriert sich auf zeitgenössische und moderne Kunst – manchmal politisch, manchmal poetisch, oft beides. Es ist in einem ehemaligen Krankenhaus untergebracht, mit riesigen Glasaufzügen außen dran, die irgendwie schon ein bisschen Kunstinstallation für sich sind. Verlaufen kann man sich auch wunderbar – aber hey, das ist Teil des Erlebnisses.
Tipp: Wenn du auf das Dach fährst (ja, das geht!), hast du einen großartigen Blick auf Madrid. Und: Der Eintritt ist an bestimmten Tagen kostenlos – einfach vorher kurz checken.

7. Museo Thyssen-Bornemisza
Das Museo Thyssen-Bornemisza ist so ein Ort, an dem man plötzlich zwei Stunden später merkt: „Oh – ich wollte doch nur kurz reinschauen.“ Es ist das ruhigste der drei großen Kunstmuseen auf dem Paseo del Prado, aber genau das macht seinen Reiz aus.
Die Sammlung? Ein wilder und wunderschöner Ritt durch acht Jahrhunderte Kunstgeschichte. Vom Mittelalter über Renaissance, Impressionismus und Expressionismus bis hin zu amerikanischem Pop-Art – hier hängt irgendwie alles nebeneinander, aber auf eine angenehme, nicht überfordernde Art. Du kannst von einem Bild von Caravaggio zu einem Hopper spazieren, als wäre es das Normalste der Welt.
Das Museum war früher die Privatsammlung der Familie Thyssen-Bornemisza – also quasi ein richtig gut kuratierter persönlicher Kunstgeschmack, den man heute einfach anschauen kann. Die Räume sind hell, ruhig, modern – ideal, um sich treiben zu lassen, ohne Museumsmüdigkeit.
Und wenn du eine Pause brauchst: Das Café mit Terrasse ist genau der richtige Spot, um kurz durchzuatmen – mitten in Madrid, aber irgendwie auch ganz weit weg.

8. Stadion Santiago Bernabéu
Das Santiago Bernabéu ist für Fußballfans so etwas wie eine Kathedrale – und auch wenn du mit dem runden Leder nicht viel am Hut hast, ist ein Besuch dieses Stadions in Madrid ziemlich beeindruckend. Seit 1947 ist es die Heimat von Real Madrid, einem der erfolgreichsten Fußballvereine der Welt – mit mehr Trophäen, als in so manche Vitrine passen.
Gerade wird das Bernabéu komplett modernisiert, und man merkt: Hier passiert was Großes. Die neue Version ist futuristisch, mit schließbarem Dach, LED-Fassade und Platz für Konzerte, Events und natürlich Fußball auf Weltklasseniveau. Selbst von außen ist das Stadion jetzt schon ein echter Hingucker – besonders bei Nacht, wenn es beleuchtet ist.
Wenn du Lust hast, kannst du an einer Stadiontour teilnehmen: durch die Umkleidekabinen, entlang der Trophäen-Galerie und natürlich aufs Spielfeld. Auch als Nicht-Fußballfan kommt man ins Staunen – einfach wegen der Geschichte, der Atmosphäre und der Dimension.